JEFF WALL, AFTER 'INVISIBLE MAN' BY RALPH ELLISON, THE PROLOGUE (NACH 'DER UNSICHTBARE MANN' VON RALPH ELLISON, DER PROLOG), 1999–2000 © Jeff Wall

Riehen bei Basel (CH)

Jeff Wall
21.1. – 21.4.2024

Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. Es handelt sich dabei um Walls erste Werkschau in der Schweiz seit fast zwei Jahrzehnten. Wall, der maßgeblich zur Etablierung der Fotografie als eigenständige Kunstform beigetragen hat, zählt heute zu ihren wichtigsten Vertreter:innen. Mit über 50 Werken aus fünf Jahrzehnten zeigt die Ausstellung das gesamte Spektrum des bahnbrechenden Œuvres des Künstlers, von seinen ikonischen Grossbilddiapositiven in Leuchtkästen bis hin zu den großformatigen Schwarz-Weiss- Fotografien und Inkjet-Farbdrucken. Zudem richtet die Ausstellung ein besonderes Augenmerk auf Arbeiten aus den letzten zwei Jahrzehnten, darunter auch Fotografien, die erstmals überhaupt öffentlich zu sehen sind. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden.

Fondation Beyeler | www.fondationbeyeler.ch

Jack Lemmon, Hollywood Studio, Los Angeles, California, 1996  © Abe Frajndlich

München

Abe Frajndlich. Chameleon
bis 1.4.2024

Er hat Kreative aus Musik, Kunst und Showbiz porträtiert, die Grenzenlosigkeit der Großstadt surreal abgebildet und die Größen der Fotogeschichte vor die Kamera geholt. Mit ABE FRAJNDLICH. CHAMELEON präsentiert das Kunstfoyer die schillernde Themenvielfalt des amerikanischen Fotografen Abe Frajndlich (*1946, Frankfurt am Main). Auch Facetten seiner Biografie, die zwischen vielen Welten changiert, finden in der Ausstellung ihren Platz.

Zu sehen sind rund 200 Arbeiten ab den 1970er-Jahren, darunter Frajndlichs früheste Vintage-Prints aus Cleveland. Straßen, ob in New York, wo der Fotograf lange Zeit zu Hause war, oder in anderen Orten seiner Lebensreise, sind im- mer wieder die Bühne seiner Bilder. Eine zufällige Begegnung in den Straßen Londons mit John Kobal, dem Sammler und Verleger von Hollywood-Porträts des 20. Jahrhunderts, führten Abe Frajndlich dann zu »seinen« Themen Identität, Freiheit und Fotografie.

Kunstfoyer Versicherungskammer Kulturstiftung | www.versicherungskammer-kulturstiftung.de

Deborah Turbeville, Thress Models, from the series Bathhouse, at the East 23rd Street Swimming Pool, New York City, Vogue, 1975 © Condé Nast

Berlin

CHRONORAMA. Photographic Treasures of the 20th Century
15.2. – 20.5.2024

Die Helmut Newton Stiftung und die Pinault Collection präsentieren die Ausstellung CHRONORAMA. Photographic Treasures of the 20th Centurygemeinsam. Nach dem großen Publikumserfolg der ersten Station im Palazzo Grassi in Venedig wird diese hochkarätig besetzte Gruppenschau ab 15. Februar 2024 in der Berliner Helmut Newton Stiftung zu sehen sein. CHRONORAMA setzt die Kooperation zwischen der Helmut Newton Stiftung und bedeutenden internationalen Sammlungen fort, die 2018 mit Between Art & Fashion begann. 223 Werke von 85 FotografInnen aus der Sammlung von Carla Sozzani, der früheren Chefredakteurin der italienischen Ausgaben der Modezeitschriften Elle und Vogue, konnten damals gezeigt werden.

Nun folgt die Präsentation der von François Pinault jüngst erworbenen Sammlung herausragender Fotografien der Genres Porträt, Mode, Stillleben, Architektur und Fotojournalismus, ergänzt durch frühe Illustrationen aus dem legendären Condé-Nast-Archiv. Knapp 250 Werke, entstanden zwischen 1910 und den späten 1970er-Jahren für die stilprägenden Condé-Nast-Titel und chronologisch geordnet, zeigen exemplarisch die Entwicklung der Modegeschichte sowie die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in der westlichen Welt in jener Zeit.

Auch Helmut Newtons Werk ist selbstverständlich Bestandteil dieser beachtlichen Sammlung, hat er doch seit den 1950er-Jahren für die unterschiedlichen Condé-Nast-Zeitschriften gearbeitet, vorwiegend für Vogue und Vanity Fair. Die Mehrzahl dieser Newton-Aufnahmen wird erstmals in der Berliner Stiftung zu sehen sein.

Helmut Newton Stiftung | www.helmut-newton-foundation.org

Vevey (CH)

ROOMATES
6.12.2023 – 14.4.2024

In dieser achten Ausstellungsreihe zeigt L'Appartement in Les Chambres die Trilogie der Familienfotografien von Christopher Anderson und weckt in Le Couloir mit der Porträtsammlung von Jean-Marie Donat Erinnerungen an die Weihnachtsfeierlichkeiten zu Hause. Kristine Potter, Preisträgerin des Grand Prix Images Vevey, stellt in Le Salon und Le Cinéma ihr neues Buch vor, das die häusliche Gewalt in der Populärkultur und in der Landschaft des Südens der USA thematisiert.

"L'Appartement - Espace Images Vevey" ist das ständige Schaufenster für die Aktivitäten von Images Vevey. Seit September 2021 beherbergt dieser Kunstraum jährlich rund fünfzehn Künstlerprojekte und Ausstellungen, die kostenlos sind. Er ist das Bindeglied zwischen zwei Ausgaben der Biennale Images Vevey und trägt dazu bei, das Label "Vevey ville d'images" das ganze Jahr über lebendig zu halten. Dieser neue Raum für zeitgenössische Fotografie befindet sich in der Haupthalle des Bahnhofs von Vevey im zweiten Stock in den ehemaligen Eisenbahnerwohnungen. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund hat er seinen Namen "L'Appartement - Espace Images Vevey" erhalten.

www.images.ch

Philippe Ledru Jack Nicholson Cannes 1981 © Fotosammlung OstLicht © Philippe Ledru

Wien (A)

PAPARAZZI!
24.11.2023 – 11.2.2024
Verschrien, verkannt, vergöttert: Paparazzi gehören ohne Zweifel zu den schillerndsten Figuren der Fotogeschichte!

PAPARAZZI! vereint rund 120 Arbeiten von etwa 20 Bildautor:innen und spannt einen Bogen von den späten 1950er-Jahren bis in die 2000er. Ein Schwerpunkt liegt auf den 1960er- und 1970er-Jahren, als Fotografen wie Galella, Geppetti, Tazio Secchiaroli oder Elio Sorci das Metier zwischen Rom und den USA, Cinecittà und Hollywood definierten. Auf der Suche nach dem ultimativen Scoop rückten sie mit ihren Kameras Schauspieler:innen und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Brigitte Bardot, Marlon Brando, Romy Schneider, Richard Burton oder Jackie Kennedy, zu Leibe – und fingen en passant den Glamour der High Society ein. Dabei kam es mitunter zu denkwürdigen Begegnungen: Anita Ekberg, Star aus La Dolce Vita, wehrte sich gegen die aufdringlichen Paparazzi mit Pfeil und Bogen, Ron Galella kostete seine hartnäckige Verfolgung von Marlon Brando mehrere Zähne.

Die Ausstellung PAPARAZZI! widmet sich der Geschichte, den Methoden und der Ästhetik der Paparazzi-Fotografie, nimmt am Beispiel von Lady Diana und Britney Spears die kontroversen Aspekte des Genres in den Blick und beleuchtet mit Serien von Helmut Newton, Anton Corbijn, Alison Jackson oder der österreichischen Künstlergruppe G.R.A.M. die Faszination, die das Phänomen immer wieder auch auf andere Bereiche der Fotografie und auf die Kunst ausgeübt hat.

Westlicht. Schauplatz der Fotografie | www.westlicht.com

Carrie Mae Weems, Untitled (Eating Lobster), The Kitchen Table Series © Carrie Mae Weems. Courtesy of the artist, Jack Shainman Gallery, New York and Galerie Barbara Thumm, Berlin.

Basel (CH)

Carrie Mae Weems. The Evidence of Things Not Seen
26.10.2023 – 7.4.2024

Mit The Evidence of Things Not Seen zeigt das Kunstmuseum Basel eine breit angelegte Werkschau der US-amerikanischen Künstlerin Carrie Mae Weems (*1953, Portland, Oregon). Ihre vielseitigen Fotoserien, Videos und Installationen entfalten eine ästhetische und politische Wirkung weit über die Kunstwelt hinaus.

Carrie Mae Weems lädt mit The Evidence of Things Not Seen zur Erkundung blinder Flecken der (zeitgenössischen) Geschichte ein. Der Titel ihrer ersten Ausstellung in der Schweiz steht für die Geschichte der Gewalt gegen Schwarze und indigene Menschen und für die Präsenz dessen, was missachtet oder nicht gezeigt wird. Weems tritt in vielen ihrer Werke selbst auf und führt uns zu vergessenen Momenten der Geschichte, deren Einfluss aber noch heute die Gesellschaft prägt.

Kunstmuseum Basel | www.kunstmuseumbasel.ch

Happy ever after aus Malignas Influencias / Malign Influences / Bösartige Einflüsse, © Diego Moreno, 2021

Frankfurt | Rhein-Main-Region

RAY 2024 – Triennale der Fotografie
3.5. – 8.9.2024

Die internationale Triennale RAY wird in ihrer fünften Ausgabe vom 3. Mai bis 8. September 2024 zum Thema RAY ECHOES in Frankfurt und der Rhein-Main-Region stattfinden. Mehr als elf Institutionen und Ausstellungsorte fokussieren und assoziieren das Thema ECHOES in der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie und verwandten Medien.

Fotografien und bewegte Bilder können Botschaften, Stimmungen oder Geschichten vermitteln, die über das hinausgehen, was auf den ersten Blick sichtbar ist. „Echo“ – auch Widerhall genannt – lässt sich beim Akt des Fotografierens als ins Bildliche übertragene Reflexion verstehen. Des Weiteren ermöglichen diese Bilder Resonanzen zu Fragen der Identität, zur Entstehung von Emotionen und zur Rolle von Fotografie als Erinnerungsträger, deren Wahrhaftigkeit in der Wiedergabe von Geschehenem genauso fraglich ist wie die der Erinnerung selbst.

Eröffnet wird RAY 2024 am 2. Mai mit anschließendem RAY Festival, das vom 3. bis 5. Mai mit Künstler*innen und Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen sowie interessierten Besucher*innen zum Diskurs und Kennenlernen einlädt.

Darüber hinaus beginnt die Präsentation der RAY Master Class, die von einer/einem renommierte*n Künstler*in geleitet wird. Hier zeigen Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Hochschule Darmstadt, Kunsthochschule Mainz und Hochschule für Bildende Künste Städelschule ihre in der Master Class entwickelten Arbeiten. Für junge Menschen setzt RAY wieder auf RAY Junior, bei dem Schüler*innen aus sechs Städten der Region an Workshops teilnehmen, die von professionellen Fotograf*innen betreut werden.

www.ray-triennale.com

 

Exteriör, Foto © Sebastian + Oddner

Falsterbo (SE)

Falsterbo Photo Art Museum

Eigentlich immer, wenn sich die Kunst der Stadt entzieht, entsteht Einzigartiges: Das neue Falsterbo Photo Art Museum an der Öresundküste Schonens macht da keine Ausnahme. Eine hochwertige Sammlung von rund 450 Originalen und Vintage Prints berühmter Fotografen wie Robert Mapplethorpe, Irving Penn und Richard Avedon bereichert die ohnehin üppige Kulturlandschaft rings um den Öresund um eine neue, außergewöhnliche Facette. Gerade mal einen Steinwurf von einem der schönsten Strände Schwedens und 25 Autominuten von Malmö und der Öresundbrücke entfernt präsentiert sich die Sammlung in den Räumlichkeiten des früheren Falsterbo Strandbades. Die einzigartige Location, das Lichtspiel im Kontrast von Land und Meer und die typischen hohen Kiefern im Hinterland der Dünen verleihen dem 1.500 qm großen Gebäude eine heitere Leichtigkeit. Diese setzt sich auch im Bistro Perspektiv fort, einem Café und nordischen Bistro mit asiatischen Einflüssen, von dem die Gäste auch den den Blick auf Kiefern, Dünen und das Meer genießen können. Den Grundstock der Ausstellung im Falsterbo Photo Art Museum bildet die private Photosammlung, die das in Malmö lebende Ehepaar Claes und Christina Lindquist im Laufe der letzten 15 Jahre zusammengetragen und in Kooperation mit der Fakultät für Kunst, Kultur und Kommunikation der Universität Malmö gestaltet hat. Grundlage des Konzeptes war der Wille, ein ganzheitliches Angebot zu schaffen, das die Lokalbevölkerung ebenso anspricht wie ein  internationales Publikum. Die Halbinsel Falsterbo liegt an der südwestlichsten Spitze des skandinavischen Kontinents und trennt den Öresund von der Ostsee. So klein sie auch ist, so bekannt sind ihre Sandstrände im ganzen Land: Während der  Sommermonate hört man an den Stränden Falsterbos Dialekte aus allen Teilen des Landes. Doch das Meer hat auch im Rest des Jahres Saison: Einer langen schwedischen Tradition folgend bietet ein neues Kallbadhus direkt am Hafen von Falsterbo-Skanör ganzjährig die Möglichkeit zu einem Meerbad mit Komfort. Wer den Gang ins kalte Nass genossen hat, erfreut sich im „Kaltbadehaus“ sicherlich an Umkleidekabinen, einer heißen Dusche, der Sauna und an kleiner, aber feiner Gastronomie.

www.falsterbophoto.com/en/