Göttingen

Göttinger Symphonieorchester präsentiert Festival:
Neue Horizonte mit zeitgenössischer Musik
21. - 29.6.2024

Wer Neue Musik entdecken möchte, sollte diesen Sommer nach Göttingen schauen. Das Göttinger Symphonieorchester präsentiert vom 21. bis 29. Juni 2024 das Festival „horizonte“, das den Konzertsaal verlässt und in Wohnzimmer, Gärten und WG-Zimmer geht. Ein innovatives Programm aus Orchesterkonzert, Kammermusik und Installation im öffentlichen Raum eröffnet neue Horizonte.

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Sophia Hegewald © Podium Esslingen 2023

Esslingen

PODIUM Festival
25.4.–5.5.2024

Am Anfang war die Idee. Was, wenn klassische Musik nicht nur im Elfenbeinturm stattfindet? Was, wenn wir aufhören, Musik in Genres einzuteilen, in Formate, in Konventionen? Was, wenn ein Konzert nicht mehr nur ein Konzert ist, sondern Kunstformen wie Tanz, Theater, Film und Animation mit der Musik vereint? Was, wenn Musik tatsächlich will, dass Menschen sie immer wieder für sich neu entdecken, neu erfinden? Eine Musik, die alte Gewissheiten neu denken lässt – und keine neuen aufzwingt. Und eine Kulturinstitution, die ihre gesellschaftliche Rolle verantwortungsbewusst gestaltet.

2009 gründeten einige junge Menschen ein kleines, alternatives Kammermusikfestival: PODIUM Esslingen. Binnen weniger Jahre hat es sich unter dem Motto „Musik wie sie will“ zu einer vielseitigen Plattform für intelligente Innovationen im Bereich klassischer und zeitgenössischer Musik entwickelt. Jedes Jahr werden beim PODIUM Festival Esslingen visionäre Produktionen präsentiert, die zeigen: So sieht undogmatisches Musikschaffen im 21. Jahrhundert aus.

Vielfältige Projekte wie das Fellowship-Projekt #bebeethoven anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020, Gastspiele im In- und Ausland, Konzertwochenenden an besonderen Orten wie dem Kloster Bebenhausen bei Tübingen oder dem Schloss Liebenberg im Havelland und ein engagiertes Education-Programm sind Teil des umfangreichen Jahresprogramms. Dabei ist der digitale Raum ein selbstverständliches Aktionsfeld: Mit PODIUM.Digital wurde eine Querschnittsparte geschaffen, die in verschiedenen Projekten und Formaten den virtuellen Raum als Medium für Musik und ihre Vermittlung erschließt.

Gesellschaftspolitisch aktuelle Themen aufzugreifen und mit vielfältiger Musik eine Plattform zu schaffen, auf der diese oft brisanten Themen in einem breiten Diskurs verhandelt werden, ist den jungen PODIUM Künstler:innen ein Herzensanliegen.

www.podium-esslingen.de

Cuarteto Quiroga © CR IGOR STUDIO

Schwetzingen

Schwetzinger SWR Festspiele
„Da capo“
26.4.–25.5.2024

Die Festspielausgabe 2024 mit insgesamt 47 Veranstaltungen ist die letzte Saison unter der Künstlerischen Leitung von Heike Hoffmann. Unter dem Motto „Da capo“ stellt sie diejenigen in den Fokus, die in den vergangenen Jahren mit ihrer Musik und leidenschaftlicher Hingabe begeistert haben – die Künstlerinnen und Künstler. Da capo also, unter anderem, für Tabea Zimmermann, Avi Avital und Fabian Müller, die sich in diesem Jahr als Residenzkünstler mit jeweils drei Konzerten in ganz unterschiedlichen Konstellationen präsentieren.

Erstmals und gleich zweimal in Schwetzingen zu erleben sind Les Siècles unter der Leitung von François-Xavier Roth mit den Solisten Isabelle Faust, Alexander Melnikov und Jean-Frédéric Neuburger. Ebenfalls erstmals dabei ist das Ensemble Les Forces Majeures, das zu einer musikalischen Radtour an den Rhein einlädt, mit verschiedenen Stationen in der Region und einem zusätzlichen Konzert am Abend im Schwetzinger Schloss. Karten dafür gibt es nach dem Prinzip „Pay what you want“.

Die Schwetzinger SWR Festspiele 2024 eröffnen am 26. April mit der Uraufführung der Oper Der Doppelgänger von Lucia Ronchetti (Musik) und Katja Petrowskaja (Libretto) nach dem gleichnamigen Roman von Dostojewski. Das SWR Symphonieorchester spielt unter der Leitung von Tito Ceccherini. Regie führt David Hermann. Das Auftragswerk der Schwetzinger SWR Festspiele entsteht in einer Koproduktion mit dem Theater Luzern.

Weitere szenische Produktionen: La Stagione Frankfurt kombiniert Georg Anton Bendas Melodram Pygmalion mit der dramatischen Kantate Ino von Georg Philipp Telemann. Das Ensemble Ascolta bringt das Musiktheater Inszenierte Nacht des dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen auf die Bühne des Rokokotheaters. Die Festspiele schließen mit der Premiere einer neuen Produktion von NICO AND THE NAVIGATORS: The whole Truth about Lies – Musiktheater über Wahrsager und Trugschlüsse, die einmal mehr brandaktuelle Themen aufgreift.

Auch einen neuen Spielort haben die Festspiele dieses Jahr im Gepäck: den Dom zu Worms. Hier wird Claudio Monteverdis Marienvesper mit dem renommierten italienischen Ensemble La Fonte Musica unter der Leitung von Michele Pasotti aufgeführt. Darüber hinaus gibt es bewährte Konzertformate wie die „Streichquartett Matineen“ und die „Grenzgänge“. Sämtliche Konzerte werden in SWR2 ausgestrahlt oder live übertragen.

www.schwetzinger-swr-festspiele.de

Leuchten über der Stadt, Koerber Zupkova Pelevica © hwinkler

Niedersachsen

Klangbrücken 2024 | Sichtbare Musik
10 Jahre Klangbrücken – Neue Musik für und aus Hannover
26.4.–5.5.2024

Sichtbare Musik – dieses Thema beleuchtet einen wesentlichen, die Grenzen zwischen den Kunstsparten auflösenden Aspekt der zeitgenössischen Musik. In 10 Konzerten und mehreren „Interventionen“ an wechselnden Orten entfaltet sich das breite Spektrum von Musik, bei der visuelle und performative Aspekte eine wesentliche Rolle spielen, also beispielsweise Musik(machen) als Klangaktion oder theatrale Aktion, imaginäres Klangtheater, Musik und Körper, Musik im Grenzbereich zu den visuellen Künsten usw. Entsprechend vielfältig sind die Formate der einzelnen Konzerte zwischen Film, Tanz und multimedialer Performance.

Brücken zu bauen zur Musik unserer Zeit, zu ihren ungewohnten Klängen, zu ihrem neuartigen Formdenken und ihren teilweise ungewöhnlichen Präsentationsformen – dies ist das Ziel des Festivals „Klangbrücken“, das seit 2014 alljährlich im Frühjahr in Kooperation mit dem Netzwerk Musik 21 Niedersachsen, der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, dem NDR, dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und weiteren Musikinstitutionen und freien Ensembles stattfindet und in dessen Fokus stets ein:e Komponist:in oder eine Stilrichtung der Moderne steht, die eine wichtige Position innerhalb der zeitgenössischen Musik repräsentieren.

Entstanden ist das Festival aus der Idee, die Aktivitäten der zahlreichen Hannoverschen Institutionen und Ensembles, die sich für die zeitgenössische Musik engagieren, thematisch und zeitlich zu koordinieren, um so über mehrere Tage ein Programm zu bieten, das mit unterschiedlichsten Formaten und Besetzungen die Facetten im Werk der jeweiligen Komponist:innen möglichst umfassend darstellt.

www.musik21niedersachsen.de/ueber-uns/klangbruecken

Kölner Philharmonie Handportraits, 11.01.24 © Vanessa Stratmann

Köln

ACHT BRÜCKEN
„Feine Unterschiede“
4.–12.5.2024

„Feine Unterschiede“, 2024 stellt ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln die westeuropäisch geprägte Musiktradition mit der Etablierung der temperierten Stimmung und der Einteilung der Oktave in zwölf Halbtonschritte als „überlegenes Mastermodell“ infrage. Mit der Thematisierung der „feinen tonalen Unterschiede“ stellt das Festival an neun Tagen nicht nur die Erweiterung des Tonsystems in unterschiedlichen musikalischen Kulturen vor, sondern beleuchtet auch die gesellschaftliche Vorrangstellung unseres Tonsystems kritisch.

Ein Meister der Mikrotonalität ist Porträtkomponist Enno Poppe, von dem im Festivalzeitraum zehn Werke erklingen, darunter am Abschlusstag direkt zwei Uraufführungen – das gab es auch für den Komponisten Poppe noch nie. Enno Poppe war sehr erfreut, als er die Anfrage erhielt, Porträtkomponist zu werden, denn er ist seit seiner Jugend ein großer Fan der Kölner Philharmonie, die er erstmals 1987 besuchte, und der Programmierung des Hauses, das „sich so viel traut“. Auf die Frage, was er sich als Porträtkomponist wünsche, antwortete er mit „Einmal für François-Xavier Roth komponieren“. Poppe stellt sich grundsätzlich beim Kompositionsprozess die Ausführenden vor, ganz konkret die Ensembles und Musikerinnen und Musiker, mit denen er regelmäßig zusammenarbeitet. Roth sei ein fantastischer Dirigent. „Strom“ heißt sein neues Werk, das der Kölner Generalmusikdirektor mit dem Gürzenich-Orchester Köln am 12. Mai zur Uraufführung bringen wird. Es ist geprägt von kleinen Tonschritten und langsamen Veränderungen. Poppe: „Das ist für das Orchester eine unheimliche Herausforderung, sie werden vollkommen neue Akkorde spielen.“

Das zweite neue Werk Poppes interpretiert am ACHT BRÜCKEN-Abschlusstag das Ensemble Recherche: „Laub“ für Septett ist ein Stück, dass sich verästelt und immer mehr in die Tiefe geht.

Im Abschlusskonzert von ACHT BRÜCKEN interpretiert das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Elena Schwarz Enno Poppes Liederzyklus „Augen“ mit Sarah Maria Sun sowie Clara Iannottas neues Klavierkonzert „the purple fuchsia bled upon the ground“ mit Pierre-Laurent Aimard und die Uraufführung von Miroslav Srnkas „Is This Us?“ für zwei Hörner und Orchester.

Insgesamt sind in den neun Festivaltagen 18 Uraufführungen zu hören. 30 Veranstaltungen widmen sich neuer Musik und Musik anderer Kulturen, in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem östlichen Mittelmeerraum und Indien. Die Konzerte finden in der Kölner Philharmonie und elf weiteren Spielstätten in Köln statt, darunter erstmals St. Maria im Kapitol, St. Ursula und die Wolkenburg. In der Zentralbibliothek läuft die Installation „im wald“ zu Enno Poppes Werk „Wald“ für vier Streichquartette, begleitend dazu gibt es an zwei Vormittagen im Festivalzeitraum die Führung „Waldluftleben“ zu Farbklängen und Waldaromen im Königsforst.

www.achtbruecken.de

Mass Leonard Bernstein © Paul de Hueck © courtesy of the Leonard Bernstein office

Herrenhausen

KunstFestSpiele Herrenhausen
16.5.–2.6.2024

Die 15. KunstFestSpiele Herrenhausen werden im Mai 2024 mit einer riesigen, detailgetreuen Nachbildung der Erdkugel des britischen Künstlers Luke Jerram auf dem Maschteich am Neuen Rathaus eröffnet. Hannovers größtes internationales Festival bietet vom 16.5. bis 2.6. an 18 Festivaltagen insgesamt 28 künstlerische Produktionen mit rund 600 eingeladenen Künstler:innen und Chorsänger:innen. Das multidisziplinäre Programm mit Konzerten, Tanz und Theater, Zirkus, Performances und Installationen findet rund um die Herrenhäuser Gärten, im Kuppelsaal des HCC, am Neuen Rathaus und im Schauspielhaus Hannover statt. Neue Klänge, Vielfalt, Überraschendes und künstlerische Neugierde prägen die Festivalproduktionen mit rund 100 Einzelveranstaltungen, darunter fünf deutsche Erstaufführungen. Von indigenen Traditionen bis zu postkolonialen Debatten, vom großen Orchesterwerk bis zu spektakulärer Akrobatik, vom Kinderstück bis zur retro-futuristischen Oper begegnen sich bei den KunstFestSpielen diverse kulturelle Traditionen.

www.kunstfestspiele.de

Klangwandel intersonanzen Rausch © intersonanzen

Brandenburg

intersonanzen - Brandenburgisches Fest der Neuen Musik 2024
i n t e r l i n e a r
30.5.–9.6.2024

„interlinear“ betont den offenen Raum, der zwischen den Zeilen und Linien, zwischen Musik und anderen Künsten entsteht. Dabei wird der Blick auf ein Mehr gerichtet, das sich durch die sich weitende Perspektive ergibt.

Die Vision des Teams um den neuen künstlerischen Leiter Henry Mex für das kommende Festival und die nächsten Jahre ist die sich gegenseitig beeinflussende Kombination von gegenwärtiger Musik und anderen Künsten – einschließlich visueller Kunst, Technologie und KI. 2024 startet das Festival mit Musik und Literatur. Als Kooperationspartner wurde LIT:potsdam gewonnen. Es sind zwei Konzerte geplant, die mit Lesungen bzw. Texten des Fontane-Preisträgers Matthias Nawrat kombiniert und im Konzert des Broken Frames Syndicate auch inszeniert werden. Am 1. Juni lädt Frau Prof. Dr. Ulrike Liedtke in einer Gesprächsrunde Schriftsteller:innen, Komponist:innen und Musiker:innen im Museum FLUXUS+ zu einer Gesprächsrunde über interlineare Kunst ein.

Es sind internationale und nationale Spitzenensembles zu Gast. Mit Ensemble Couleurs (RO), Cracow Duo (PL) und Good Mori (KR) wird es Brückenkonzerte in Krakow, Bukarest, Cluj-Napoca und Südkorea geben. Wichtig ist auch der musikalische Raum für Kinder, Jugendliche und angehende Musiker:innen in der Kooperation mit der Voltaireschule und der Musikschule Johann Sebastian Bach.
Improvisierte Musik und Komponistenperformer sowie ein Soundwalk werden auch diesmal nicht fehlen. Die Veranstaltungen finden im Potsdam Museum, Palais Lichtenau und im Museum FLUXUS+ statt

www.intersonanzen.de
www.henry-mex.de

Ensemble Via Nova © Guido Werner

Weimar

Weimarer Frühjahrstage
23.–26.5.2024

Die Weimarer Frühjahrstage bieten ein Podium für Ur- und Wiederaufführungen zeitgenössischer Musik mit herausragenden Ensembles. Das Programm reicht von instrumental geprägten Konzerten, Elektroakustik, Symphonik bis hin zur Performance. Damit eröffnen die Frühjahrstage nicht nur neue Zugänge zur zeitgenössischen Musik, sondern schlagen auch Brücken zu anderen Genres aktueller Musik. Vermittlungsprojekte, Vorträge und Workshops bereichern das Programm um theoretische, wissenschaftliche und berufsspezifische Hintergründe. Auf dem Programm stehen Konzerte mit dem ensemble via nova, dem Ensemble MIET+, dem Bassklarinettentrio infinitum zusammen mit Helmut Oehring, RESPONSE-Konzerte mit Kompositionen Thüringer Schülerinnen und Schüler sowie die Preisträgerkonzerte der Internationalen Kompositionswettbewerbe für Akusmatik und Orchester mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt unter der Leitung von Markus L. Frank. Das Festival feiert sein 25-jähriges Bestehen!

www.via-nova-ev.de

Münchener Biennale, THE-DAMNED-AND-THE-SAVED © Smailovic

München

19. Münchener Biennale
31.5.–10.6.2024

Die vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München veranstaltete Münchener Biennale ist eines der weltweit führenden Uraufführungsfestivals für gegenwärtiges Musiktheater. Der Komponist Hans Werner Henze, der die Biennale 1988 gründete, verstand das Festival vor allem als Nachwuchsplattform für junge Komponierende. Sein Anliegen war es, dem Musiktheater ein neues Repertoire zu erschließen und damit eine Zukunft zu sichern. Uraufgeführt wurden Werke von u.a. Adriana Hölszky, Mark-Anthony Turnage, Jörg Widmann, Violeta Dinescu, Marco Stroppa sowie Tania León.

Im Jahr 1996 übernahm der Komponist, Dirigent und ehemalige Intendant der Hamburgischen Staatsoper, Peter Ruzicka, die künstlerische Leitung der Biennale. Ruzicka, der jeder Festivalausgabe einen Leitgedanken voranstellte, vergab Kompositions- und Librettoaufträge an Moritz Eggert, Helmut Krausser, Toshio Hosokawa, Mauricio Sotelo, Chaya Chernowin, Durs Grünbein, Sarah Nemtsov, Enno Poppe, Mark Andre, Marcel Beyer, Klaus Lang (u.a.) und rückte auch multimediale Musiktheaterformen wie die Internetoper „Orpheus Kristall“ von Manfred Stahnke ins Blickfeld. Darüber hinaus erweiterte Ruzicka das Begleitprogramm des Festivals um zahlreiche Gesprächs- und Vermittlungsformate.

Mit Daniel Ott und Manos Tsangaris übernahm 2016 erstmals ein künstlerisches Leitungsteam die Intendanz der Biennale. Ihr programmatisches Konzept untersucht Formen zeitgenössischen Komponierens und Inszenierens zu Beginn des 21. Jahrhunderts und fragt nach möglichen gesellschaftlichen Funktionen und Bedeutungen des Musiktheaters. So entwirft das neue Leitungsteam für die einzelnen Festivalausgaben explizit thematische Suchfelder wie „Privatsache“ oder „Point of NEW Return“ und lädt die mitwirkenden Künstler:innen dazu ein, ihre Konzeptionen entlang der inhaltlichen Fragestellungen zu entwickeln. Im Rahmen der vergangenen vier Biennalen (von denen sich die 2020er-Ausgabe wegen der Corona-Pandemie über mehr als ein Jahr erstreckte) entstanden Inszenierungen, Performances und Installationen auf Bühnen, in Ausstellungsräumen, Gewächshäusern, Volksbädern, im Öffentlichen Raum der Stadt, am Starnberger See sowie in Münchner Privatwohnungen. Die an diesen Orten uraufgeführten Musiktheaterwerke entstanden häufig in Koproduktion mit anderen Opernhäusern, Theatern und Festivals des deutschsprachigen und europäischen Raums

www.muenchener-biennale.de

OMC at Confidencen Summer festival © Christoffer Hästbacka (1)

Stockholm (S)

Festival O/Modernt
June 14-16, 2024
Queen Silvia Concert Hall, Stockholm

Unter der Leitung des Geigers Hugo Ticciati widmet sich das Festival O/Modernt in diesem Jahr dem Thema „Schubert und der Klang der Erinnerung“. Dabei werden die Verbindungen zwischen der Musik und dem Gedächtnis untersucht und ein Komponist gefeiert, dessen Musik sowohl zutiefst avantgardistisch als auch von der Erinnerung an die Vergangenheit geprägt ist. Das Programm selbst ist so einfallsreich wie immer und kombiniert Schubert-Klassiker wie das Forellenquintett mit modernen Werken wie Tabakovas Fantasie-Hommage an Schubert und populärer Musik von Beatles, Sting und Pink Floyd. Zu den Solisten, die Ticciati und sein O/Modernt Chamber Orchestra begleiten, gehören die Pianisten Christian Ihle Hadland und Polina Leschenko, der Sarodspieler Soumik Datta und die Mezzosopranistin Fleur Barron.

www.omodernt.com/festival
www.omodernt.com/omodernt

Arthur Verocai & Metropole Orkest © Lais Catalano Aranha

Niederlande (NL)

Holland Festival 2024
Kreuzungen, Begegnungen und Heimkehr
6.–29.6.2024  

Die 77. Ausgabe des Holland Festivals präsentiert innovative, internationale darstellende Kunst mit mehr als 40 Werken von 46 Filmemachern, darunter 8 Weltpremieren, 23 niederländische Erstaufführungen und 8 Koproduktionen und über 380 Künstler an 21 verschiedenen Orten in Amsterdam.

Die Eröffnung findet am Donnerstag, den 6. Juni, mit einem besonderen Programm im Gashouder statt, bei dem Strawinskys ikonischer „Sacre du printemps“ von einem Film von Evangelia Kranioti sowie Caroline Shaws „Music in Common Time“ von einem neuen Film der assoziierten Künstlerin Christiane Jatahy begleitet wird. Das Festival endet am 29. Juni mit den letzten Stunden der 24-Stunden-Performance The Second Woman, einem halluzinatorischen Theater- und Filmerlebnis, bei dem eine bekannte Schauspielerin im Laufe von 24 Stunden dieselbe Trennungsszene mit ständig wechselnden Mitspielern spielt.

In den mehr als drei Wochen dazwischen wird ein breites Spektrum an Performances, Disziplinen und Künstlern zu sehen sein.  Besondere Aufmerksamkeit widmet das Holland Festival dem Wochenendprogramm, bei dem Sie von morgens bis abends Aufführungen, Vorträge, Workshops und außergewöhnliche Partys erleben können.

www.hollandfestival.nl  

Das Kuratorische Team der Ruhrtriennale 2024: T Prasqual, I van Hove, K Lada, D Bolat, M Jakob und B Schänemann © Volker Beushausen_Ruhrtriennale

Bochum

Ruhrtriennale 2024
16.8.–15.9.2024

Die Ruhrtriennale ist das internationale Festival der Künste in der Metropole Ruhr. Intendant für die Jahre 2024–2026 ist der belgische Regisseur Ivo van Hove.

Die Ruhrtriennale 2024 beginnt am Freitag, den 16. August und endet am 15. September. Viereinhalb Wochen lang bespielt sie die ehemaligen Industriemonumente im Ruhrgebiet mit spartenübergreifenden Produktionen aus Schauspiel, Musiktheater, Konzert, Tanz, Performance, Installation, Literatur und Dialog. Das gesamte Ruhrtriennale-Programm findet in diesem Jahr in geballten viereinhalb Wochen statt – bei gleicher Programmstärke wie in den vergangenen Jahren. Neuer Intendant der Ruhrtriennale ist Ivo van Hove. Der international bekannte Theater- und Opernregisseur inszenierte in den vergangenen Jahren vor allem in New York, London und Paris. Bis Herbst 2023 war er Direktor des International Theater Amsterdam (ITA), ehemals Toneelgroep Amsterdam. Bei der Ruhrtriennale war Ivo van Hove bereits mehrfach zu Gast: Mit Bühnenadaptionen der Romane von Louis Couperus „Die stille Kraft“, „Die Dinge, die vorübergehen“ und „Kleine Seelen“ (2015–2017) sowie mit „Rocco und seine Brüder“ von Luchino Visconti (2008) und „Teorema“ nach Pier Paolo Pasolini (2009).

Ivo van Hove stellt das Festival unter das Motto „Longing for tomorrow – Sehnsucht nach morgen“ und sagt: „Man kann Sehnsucht nicht nur nach Vergangenem haben, sondern auch nach der Zukunft – danach, die verlorenen Paradiese neu zu erfinden. Ich möchte, dass das Festival sich mit Themen beschäftigt, die heute wichtig und notwendig sind. Das ist auch immer die Herausforderung an mich selbst als Regisseur, ich möchte etwas schaffen, das bedeutungsvoll ist. Theater kann helfen, Empathie zu wecken und die Menschen neugierig auf andere zu machen. Und: Ein Festival sollte immer auch ein Fest sein, es soll das Publikum überraschen und begeistern.“

www.ruhrtriennale.de

Armand Singh conducts TMC Fellows in Caprington Doubles by Sally Beamish (Hilary Scott)

Tanglewood (USA)

Festival of Contemporary Music
Festival für zeitgenössische Musik
25.–29.7.2024

Das Festival of Contemporary Music (FCM) ist eine der weltweit wichtigsten Präsentationen von Werken der aktuellen Musiklandschaft und wegweisenden Stücken der Avantgarde der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts. Das FCM bietet den Stipendiaten des Tanglewood Music Center die Möglichkeit, unbekanntes Repertoire zu erkunden und den Wert einer direkten Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten zu erfahren. Das Festival of Contemporary Music (FCM) in Tanglewood, das in diesem Sommer vom 25. bis 29. Juli sein 60-jähriges Bestehen feiert, wird von der 2022 vom Kennedy Center ausgezeichneten Tania León und dem für den GRAMMY nominierten Komponisten Steven Mackey kuratiert.

Neben Werken von León und Mackey und prominenten Komponisten wie Ellen Taaffe Zwilich und Valerie Coleman werden auf dem Festival auch einige aufstrebende Stars der Kompositionswelt zu hören sein: Leila Adu-Gilmore, Marcos Balter, Lembit Beecher, Tyondai Braxton, Arthur Kampela, Dai Wei, Du Yun, Salina Fisher, Vijay Iyer, Nathalie Joachim, Miya Masaoka, Angélica Negrón, Niloufar Nourbakhsh, Nick DiBerardino, Ileana Perez Velazquez, T.J. Anderson und Trevor Weston. Die Programme des Festivals für zeitgenössische Musik werden von den Fellows des Tanglewood Music Center und Gastkünstlern, darunter die Pianistin Orli Shaham, bestritten. Für weitere Informationen:

www.bso.org/events/tanglewood-events/festival-of-contemporary-music

Sujet Brucknerfest BF24-Unendliche Weiten rosa

Linz (A)

Internationales Brucknerfest Linz 2024
Unendliche Welten. Bruckners Werk als Griff nach den Sternen
4.9.–11.10.2024

Am 4. September 2024 feiert einer der bedeutendsten oberösterreichischen Komponisten, Anton Bruckner, seinen 200. Geburtstag, und das Brucknerhaus Linz wird seinen Ehrentag mit vielen grandiosen Konzerthighlights und einer einzigartigen Weltsensation gebührend feiern. Natürlich steht auch eines der wichtigsten Festivals für Klassische Musik im deutschsprachigen Raum, das Internationale Brucknerfest Linz 2024, das von Brucknerhaus-Intendant Mag. Dietmar Kerschbaum programmiert wird, ganz im Zeichen des großen Bruckner-Jubiläums und trägt den Titel: „Unendliche Weiten. Bruckners Werk als Griff nach den Sternen“. Jährlich startet das Festival an Bruckners Geburtstag, am 4. September und erstreckt sich bis zu seinem Todestag am 11. Oktober. Eine Weltsensation darf im Rahmen des heurigen Brucknerfestes erwartet werden: Die weltweit erste zyklische Aufführung aller elf Sinfonien (inklusive der Studiensinfonie und der sogenannten „Nullten“) Anton Bruckners im Originalklang, eine Entdeckungsreise in elf Konzerten, die als Zyklus exklusiv im Brucknerhaus Linz zu hören sein wird. Die besten Originalklang-Orchester der Welt mit fantastischen internationalen Dirigenten werden Bruckners elf Sinfonien in einzigartiger Weise präsentieren. Zudem warten viele weitere Konzerthöhepunkte, um das gesamte Werk Bruckners von den ersten Gehversuchen bis zu den späteren Meisterwerken, vom Orgel- und Klavierstück über Kammermusik bis zu Liedern, Motetten und Männerchören und nicht zu vergessen die großdimensionierten Messen und Sakralwerke des genius loci auf die Bühnen bringen, um so endlich den ganzen Bruckner kennenzulernen und die Musik für den Menschen sprechen zu lassen.

www.brucknerhaus.at/programm/internationales-brucknerfest-linz-2024

KORK Singing Plastic Store Studio 3, Foto © Signe Fuglesteg Luksengard

Oslo (N)

Ultima 2024
12.–21.9.2024

Das Ultima Oslo Contemporary Music Festival öffnet seit 1991 mit zeitgenössischer Musik und klangbasierter Kunst Ohren und Geist. Jedes Jahr im September präsentiert das Festival an verschiedenen Orten in Norwegens Hauptstadt Oslo ein zehntägiges Programm mit Orchester-, Kammer-, Instrumental- und elektronischen Musikkonzerten, Musiktheater, Oper, Klanginstallationen, Tanz, Multimedia, Performancekunst und mehr. Unter dem Motto „Ein Ohr für die Gegenwart“ vermittelt Ultima den Besuchern einen starken Eindruck von der Bandbreite der heutigen Musik und ihrer Wechselwirkung mit der ganzen Welt. Zu jedem Festival gehören spezielle Aktivitäten zur zeitgenössischen Musik für Kinder und Jugendliche. Außerdem gibt es Ultima Context, eine Reihe von Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Seminaren und Workshops. Durch diese Programme können sich junge Menschen und neugierige Zuhörer der heutigen Musik annähern.

www.ultima.no

Burkina Elektric + Mahabharata Lorenz

Essen

Festival NOW! 2024
30.10.–10.11.2024

Die Geschichte des Festivals NOW! beginnt im Jahr 2007, als die Kulturstiftung des Bundes das „Netzwerk Neue Musik“ ins Leben rief, um für vier Jahre musikalische Akteur:innen einer Region anzuregen, Konzerte zeitgenössischer Musik gemeinsam zu veranstalten. Die Jahre 2007 bis 2010 waren also die Gründungsjahre, in denen sich die Philharmonie Essen, die Folkwang Universität der Künste, der Landesmusikrat NRW, die Folkwang Musikschule und die Gesellschaft für Neue Musik Ruhr (GNMR) zusammenschlossen, um unter dem Motto „Entdeckungen“ gemeinsam die ersten Konzerte mit Neuer Musik zu planen.

Diese künstlerische Partnerschaft war dann der Ausgangspunkt, um im Jahr 2011 das Festival NOW! ins Leben zu rufen und in den Folgejahren weitere Partner wie die Stiftung Zollverein, PACT Zollverein und das Museum Folkwang hinzu zu gewinnen. Dank dieser starken künstlerischen Allianz und dank der kontinuierlichen Partnerschaft mit der Kunststiftung NRW, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und seit 2019 auch mit der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Treue der Besucher:innen konnten wir das Festival NOW! bis heute zu einem wichtigen Akteur in der Szene der Neuen Musik entwickeln.

Vielen Komponist:innen im In- und Ausland ist das Festival NOW! ein Begriff, und sie kommen auf uns zu mit dem Wunsch, neue Werke für das Festival komponieren zu dürfen oder bestehende Stücke beizutragen – gemäß der Philosophie des Festivals, Klassiker der Moderne neben Uraufführungen zu präsentieren und Programme mit spannenden inhaltlichen Bezügen zu erarbeiten, die eine neue Perspektive auf die Musik der Gegenwart bieten. In diesem Sinne werden wir das Festival NOW! auch in den nächsten Jahren weiterführen.

www.theater-essen.de

Hilda Paredes © Graciela Iturbide 

Weingarten

w e i t ! neue musik weingarten – Hilda Paredes
22.–24.11.2024

w e i t ! neue musik weingarten ist ein dreitägiges Festival, das jährlich stattfindet und in 5 Konzerten, einer Lecture, einem Vortrag und einem Komponistengespräch die Musik einer Komponistin/eines Komponisten präsentiert.

Ein pädagogisches Vermittlungsprojekt begleitet das Festival. Mit seinem Konzept der Einbindung anderer Künste und der Kontextualisierung der Musik kann es deutschlandweit eine Sonderstellung im Festivalgeschehen beanspruchen.

Bisher waren die Komponist:innen Toshio Hosokawa, Sarah Nemtsov, Rolf Riehm in Weingarten zu Gast. 2024 wird die Musik der mexikanischen Komponistin Hilda Paredes im Mittelpunkt des Festivals stehen.

Hilda Paredes gilt als eine der führenden mexikanischen Komponist:innen ihrer Generation. Sie lebt seit fast 40 Jahren in London. Mit ihrer Musik erforscht Hilda Paredes ihre Identität und ihre vielfältigen Verbindungen zur Welt. In ihren Werken wendet sie sich der zeitgenössischen indigenen mexikanischen Poesie zu, den Emanzipationskämpfen und dem Leid mexikanischer Migrantinnen in den Vereinigten Staaten, Geschlechterfragen und Themen sozialer Gerechtigkeit, der Last des Rassismus, der Erfahrung von Gewalt, der Zerstörung der Sprache und der Umwelt. Ihr Universum der Klänge schafft eine Kontinuität zwischen Vergangenheit und Gegenwart und überwindet zugleich Räume und Zeiten.

www.weit-weingarten.de

© Limina Contemporary Music Festival Salzburg

Salzburg (A)

Limina Contemporary Music Festival Salzburg
28.–30.11.2024

Das Ziel des seit 2014 am Mozarteum Salzburg veranstalteten Festivals ist die Förderung der internationalen Zusammenarbeit zwischen Kompositionsstudierenden und jungen Ensembles für zeitgenössische Musik aus verschiedenen europäischen Ländern. Dazu bewerben sich die Komponist:innen in einem Open Call für einen Auftrag von einem der eingeladenen Ensembles, ein neues Stück für ihre Besetzung zu schreiben. Die Ensembles wählen aus den für sie eingegangenen Bewerbungen bis zu vier Komponist:innen selbst aus und ergänzen das Konzertprogramm mit einigen Werken ihres Repertoires. Jeden Herbst werden dann an drei Tagen in den zwei Spielstätten am Mirabellplatz diese Konzerte präsentiert und die neu entstandenen Werke erarbeitet und uraufgeführt. Die Veranstaltungen des Festivals bieten somit einen Einblick in die jüngsten ästhetischen Entwicklungen im Bereich zeitgenössischer Musik und ihrem Zusammenwirken mit Elektronik, Video und Performance.

Das Limina Contemporary Music Festival Salzburg findet in diesem Jahr vom 28. bis 30. November statt. Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums werden auch dieses Mal wieder über 20 neue Werke von Kompositionsstudierenden europäischer Musikhochschulen von 5 internationalen jungen Ensembles uraufgeführt, begleitet von Vorträgen namhafter Komponist:innen.

www.limina.moz.ac.at

Arnold Schönberg in einem Photomaton, Berlin 1930

Wien (A)

Wien Modern 37
30.10.–30.11.2024

Der Mythos, Neue Musik sei schwierig, schwer vermittelbar, elitär, unzugänglich und nur für eine eher überschaubare Gruppe spezieller Nerds interessant, lässt sich mehr oder weniger präzise zurückverfolgen bis zu Momenten wie dem berühmten „Skandalkonzert“ im Wiener Musikverein 1913 oder dem „Verein für musikalische Privataufführungen“, mit dem 1918 in Wien Aufführungen Neuer Musik „dem korrumpierenden Einfluss der Öffentlichkeit entzogen“ werden sollten. Mit anderen Worten: Dieser Mythos hat einiges mit Arnold Schönberg zu tun, und der Mythos ist bereits sehr, sehr alt. Das Festival Wien Modern mit seinen Zehntausenden Besucher:innen pro Jahr ist der perfekte Rahmen, um sich zu diesem uralten Klischee ein aktuelles Update zu holen. Deswegen stellt das Festival 150 Jahre nach Schönbergs Geburt das von Mythen, Klischees und Gerüchten umrankte Verhältnis zwischen Neuer Musik und Publikum in den Mittelpunkt. Vom 30. Oktober bis zum 30. November 2024 laden an den unterschiedlichsten Orten in ganz Wien vielfältige Klein- und Großformate zum persönlichen Erleben und Ausprobieren ein.

www.wienmodern.at

Furrer Beat © Manu Theobald

Luzern (CH)

Forward Festival
November 2024

Alljährlich im November bietet Lucerne Festival Forward der Gegenwartsmusik eine Bühne und gibt den Musiker:innen der jungen Generation eine Stimme. Ausgangspunkt ist die Idee, das über die Jahre gewachsene internationale Netzwerk der Lucerne Festival Academy, das heute mehr als 1.200 Künstler:innen umfasst, als kollektives Mastermind zu nutzen. Und das in mehrfacher Hinsicht: Die Konzerte werden nicht nur vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) gestaltet, unserem Exzellenzorchester für die Aufführung neuer und neuester Musik. Ausgewählte Contemporary Leaders aus dem Academy-Netzwerk entwickeln überdies als Kurator:innen das Programm. Dabei gehen sie neue Wege, um den Graben zwischen der sogenannten „Neuen Musik“ und dem Publikum zu schließen: Sie suchen den Kontakt mit den Hörer:innen, erproben ungewohnte Konzertformate, rücken weniger bekannte Stimmen und ästhetische Positionen des zeitgenössischen Musikschaffens in den Fokus und mischen bewusst Nationalitäten, Generationen und Geschlechter.

www.lucernefestival.ch/de/forward

Eröffnung MdzM 2023 © Stefanie Kulisch

Berlin

Monat der zeitgenössischen Musik
September 2024

Auch im Jahr 2024 präsentiert im September der „Monat der zeitgenössischen Musik“ den einzigartigen Reichtum der zeitgenössischen Musikszene Berlins. In Konzerten, Performances und Klanginstallationen können aktuelle Werke von Berliner Ensembles, Künstler:innen und Komponist:innen entdeckt werden – sowohl in etablierten Konzertsälen als auch in freien Spielstätten. Der „Monat der zeitgenössischen Musik“ wird von der Szene selbst kuratiert: Ensembles, Festivals, Spielstätten und Künstler:innen sind eingeladen, Veranstaltungen zum Programm beizusteuern.

www.field-notes.berlin/mdzm

Grandbrothers, Takeover23 © Manolo Press, Michael Bode

Baden-Baden

Takeover Festival
31.1.–2.2.2025

Das Festivaljahr im Festspielhaus Baden-Baden beginnt jedes Jahr mit dem Takeover Festival. Vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 feiern Fans der elektronischen Musik, des Indie-Rocks und des Jazz, wo sonst die Stars aus Oper und der Klassik-Welt zu Hause sind, gemeinsam mit dem neugierigen Klassik-Publikum. Das vierte Takeover Festival möchte die Musik nahbar und die Zukunft greifbar werden lassen. Neben Konzerten und Tanztheater bieten die Künstlerinnen und Künstler des Wochenendes Workshops und Mitmachmöglichkeiten – auch für ein vorkenntnisfreies Publikum. „Es geht um die gute alte ‚vierte Wand‘, diese oft erforschte, unsichtbare Barriere zwischen Bühne und Publikum soll durchlässiger werden“, sagt Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa. Das Publikum ist eingeladen, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen, um mehr über deren Inspiration und Motivation zu erfahren. „Baden-Baden ist von jeher ein Ort der Begegnung und der Behandlung von Zukunftsfragen. Da möchten wir uns anschließen und fragen, wie sich das Publikum ein Festival der Zukunft vorstellt“, so Benedikt Stampa.

www.festspielhaus.de

Keyvisual SuR © Jaro Suffner

Berlin

Schall & Rausch
Festival für brandneues Musiktheater
7.–16.2.2025

Glamour, Beats und Pailletten treffen auf autokratische Machthaber, archaische Rituale auf elektronische Klänge und alte Bekannte auf Neuentdeckungen, um in guter alter Komische-Oper-Tradition den Spagat zwischen Pop und Experiment, Affirmation und Kritik zu wagen. In der dritten Ausgabe Schall & Rausch führt die Komische Oper Berlin Gegensätze zusammen und (un)bekannte Gesichter zueinander! Consistent Fantasy is Reality – die türkische Popsängerin Gaye Su Akyol vereint Fantasie und Realität in einer retrofuturistischen Musikparty, die Courage und Selbstermächtigung mit rockig-psychedelischen Klängen beschwört. Extreme werden in Gaia24 vom ukrainischen Kollektiv Opera Aperta erforscht, das mit Streichquartett und Technomusik menschengemachten Katastrophen wie der russischen Invasion in die Ukraine und ihren Folgen für das Klima auf die Spur geht. Die belgische Musikerin, Performerin und Regisseurin Liesa van der Aa dringt im Gig Theatre Rich Niche mit einer Mischung aus Avant-Pop, Jazz und Barock in die Schlupflöcher der Reichsten der Reichen vor. In Everybody Now! kehren Loulou Hameleers vom niederländischen Musiktheaterkollektiv CLUB GEWALT, Nhlanhla Mahlangu vom Centre for the Less Good Idea, Performancekünstler Daniel Cremer und Generalmusikdirektor James Gaffigan zum Festival zurück, um gemeinsam mit dem Publikum Schall und ihre ganz besondere Art von Rausch zu erzeugen! Last but not least erweitert Schall & Rausch 2025 sein Einzugsgebiet von Neukölln bis nach Charlottenburg. Hier wird auf der Bühne der Komischen Oper Berlin im Schillertheater Herbert Fritschs und Herbert Grönemeyers „Pferd frisst Hut“ Premiere feiern.

www.komische-oper-berlin.de

Ensemble Klangforum Wien © Tina Herzl

Graz (A)

impuls Festival
17.–28.2.2025

Bereits zum 9. Mal bietet das impuls Festival ein reichhaltiges und vielseitiges tägliches Musik- und Diskursprogramm. Zeitgenössische Musik, präsentiert in unterschiedlichen Formaten (wie z.B. Minutenkonzerte, inszenierte und installative Konzerte oder Late Nights jenseits traditioneller Settings), wird dabei an verschiedene Orte in der Stadt Graz gebracht – von kleinen, informellen wie der kunst.wirt.schaft über diverse Spielstätten im KUG, im IEM Cube, dem esc medien kunst labor bis hin zu traditionellen Konzertsälen, wie dem MUMUTH oder der Helmut List Halle.

Auch im Februar 2025 begrüßt impuls wieder international renommierte Spitzenformationen (u.a. Klangforum Wien, Quatuor Diotima, Trio Accanto) und aufstrebende Ensembles (NAMES, Schallfeld Ensemble u.a.) sowie einzelne Musiker:innen und Künstler:innen und bietet mit der Präsentation von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter zahlreiche Welt- und Österreichpremieren, von denen viele eigens für und bei impuls produziert wurden, einen intensiven Einblick in den Reichtum und die Vielfalt der zeitgenössischen Musik.

Darüber hinaus bereichern Vorträge, Diskussionen, Komponistengespräche und andere Musikvermittlungsprogramme das Programm des impuls Festivals, das von der impuls Akademie begleitet wird und rund 300 junge Komponisten, Musiker und Ensembles aus aller Welt beherbergt.

Neue Musik, ob klassische Moderne oder aktuellste Musik, wird so in Theorie und Praxis, in Diskurs und Klang hautnah erlebbar.

www.impuls.cc

Arvo Pärt © Birgit Püve

Lääne-Harju vald, Harjumaa (EST)

Arvo Pärt Centre

Das Arvo Pärt Centre vereint das persönliche Archiv des Komponisten mit einem Informations- und Musikzentrum. Es ist ein offener Treffpunkt für Musiker:innen, Forscher:innen und Musikliebhaber:innen – für alle, die sich für die Musik und die Ideenwelt von Arvo Pärt interessieren. Es wurde von Arvo Pärt und seiner Familie mit dem Ziel gegründet, Möglichkeiten zur Bewahrung und Erforschung des kreativen Erbes des Komponisten im Kontext seiner Muttersprache in Estland zu schaffen. Das Zentrum befindet sich in Laulasmaa, 35 Kilometer von Tallinn entfernt, auf einer Halbinsel mit herrlicher Natur in einem Kiefernwald in Meeresnähe. Das Gebäude mit einzigartiger Architektur stimmt mit der schöpferischen Einstellung Arvo Pärts überein und ist für alle an Musik Interessierte geöffnet. Im Gebäude befinden sich das persönliche Archiv, eine Bibliothek, ein Konzertsaal mit 150 Plätzen, ein Ausstellungsbereich, ein Videoraum und Unterrichtsräume. Das Arvo Pärt Centre bietet ein ganzjähriges Programm mit Konzerten, Ausstellungen, Seminaren und Meisterklassen..

www.arvopart.ee/en/

Graz (A)

open music – eine Konzertreihe aktueller Musik

Aktuelle Musik – dies auch im Sinne gegenwartsrelevanter Kunst – steht seit mehr als zwei Jahrzehnten im Fokus von „open music“. Zahlreiche Grazpremieren und Uraufführungen wie auch Projekte, die spielend traditionelle Genregrenzen überwinden, finden sich selbstredend wieder in vorliegendem Frühjahrsprogramm. Formationen wie Still Head, Trio Catch (neuerdings mit Martin Adámek an der Klarinette, der bereits mit 19 Jahren Soloklarinettist des Ensemble Intercontemporain war), das Hank Roberts Trio und das Trio BaarsBuisDeman sind dabei erstmals in Graz zu Gast. Auf Einladung von „open music“ treffen mit dem jungen Österreicher Michael Schwarzenbacher und dem bereits international renommierten Dänen Andreas Booregard zwei Akkordeonisten aufeinander, die zeitgenössische Musik auch in Richtung Visuelles und Performatives öffnen. Und nicht zuletzt heben Klangforum Wien Musiker unter dem Motto „Junge Stücke“ bereits zum vierten Male Kompositionsaufträge von „open music“ aus der Taufe.

Keine Sommerpause vergönnt sich und Ihnen heuer „open music“, denn das Programm wird im Juli mit zwei spannenden Konzerten von den Ensembles Schallfeld und NEKO3 fortgesetzt – dies sodann im Rahmen des impuls Festivals (www.impuls.cc) 2023, das von 23.7. bis 3.8. täglich mit einer Vielzahl an Konzerten und Diskursprogrammen und mehr als 200 internationalen Spitzenkräften wie auch jungen Musiker:innen und Komponist:innen Graz einmal als Zentrum zeitgenössischer Musik erstrahlen lässt.

www.openmusic.at